Ein Haufen Steine - soweit der
Rationalist.
Eine Symphonie in Fels -
was für ein Romantiker.
Einfach mega geil -
juveniles Sportkletter-Idiom.
Paklenica ist
alles.
Und mehr. |
Marasovici |
Eingang zum Nationalpark |
Blick vom Campingplatz |
Guten Morgen |
Tief in Zelt und Schlafsack verwurstelt erhalte
ich meine Order.
Morgen
Slovenski.
Oui, mon
General.
Recht unscharf (wo ist
denn nur die Brille) taucht ein Bild vom Debeli Kuk auf.
Paklenica-Speed-Climbing? Knapp daneben. Fest
steht nur, es wird ein Kampf.
Wenn mich nur das
Reisebüro nicht vermittelt hätt... |
Übersicht Slovenski am Debeli Kuk |
Gleich nach der
Einstiegs-Seillänge stehen wir im finstersten Winkel der Wand. Über
uns eine aalglatte Verschneidung. Badewanne, singt der Kärntner
Volksmund aus dem umgebauten Lieferwagen nebenan. Glücklicherweise
ist die Wannen-Emaillierung doch ein klitzekleines bisschen
schadhaft. Die folgende Querung ist zwar leichter, zum Ausgleich
jedoch teilweise als Wannenzulauf in Verwendung. Schon taucht ein
Schlüssel im Topo auf. Aber meiner passt einfach nicht und ich
lange kurz, aber herzhaft in die Expreßschlingenwelt. Ächz.
Wenn mich das Reisebüro
nur nicht vermittelt...
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SL3 Slovenski |
Schlechter Stand |
Tiefblick Slovenski |
Ausstieg aus Schlüssel-SL Slovenski |
Machen wirs kurz. Mit dem
allerletzten Pips (Variante) überwältige ich die Ausstiegslänge,
die dann vom Nachsteiger lautstark von allerhand, seiner Ansicht
nach, unnötigem Klemmgeblöcke befreit wird. Hurra wir leben
noch!
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5b-Genuss Slovenski |
Slovenski geschafft |
Männer, richtige Männer -
lassen die Abstiegsbeschreibung aus Gewichtsgründen im Zelt. Auf
unserem zerwuzelten Topo entziffere ich mit einiger Phantasie etwas
von Abseilen über die Route Karaoke gleich nebenan. Aber das Singen
vergeht mir bereits in der zweiten Länge wo ich, wie weiland Tarzan
der Entnervte, durch zwangloses Schaukeln hundert Meter über Grund
den nächsten Kettenstand anpendle. Als der Achter endlich knapp
neben dem Einstieg verglüht, weiß ich, dass mir alle Sünden
vergeben sind.
Wie man sich
doch täuschen kann. |
Abseilstand am Debeli Kuk |
Morgen bin ich Primar.
Also verordne ich Henkel-Genuß am Veliki Kuk. In tiefster Nacht
gesellt sich noch Schwester Ulli zu uns. Das gibt hörbare
Unterstützung schon im Zustiegs-Konglomerat zum Centralni
Kamin.
Und da sind sie ja, die unglaublichen Paklenica-Wasserrillen.
Armtiefe U-Profile werden vom Operations-Trio fachmännisch
verkeilt.
Gib Gummi.
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Übersicht Centralni Kamin am Veliki
Kuk |
SL1 im Centralni Kamin |
Oliver quert |
Wasserrillen |
Ulli kommt aus dem Kamin |
Kurz nach dem luftigen
Quergang ist es soweit. Der Titularkamin verhilft auch Nichttänzern
zum vollkommenen Herren-Spagat - oder zum vollkommenen
Leistenbruch. Zur Entspannung verwöhnt die Ausstiegsplatte noch mit
Tropflöchern und Sanduhren, die aber viel zu rasch ablaufen.
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Ausstiegsplatte |
Am Tobleronezipfel
on Top |
Und weils heut gar so
kurz und vergnüglich war, muß das Trio Infernal noch mal ran und
verarztet auf dem Heimweg Popaj in einer Safety First Kombipackung.
Es stellt sich heraus, dass meine Spinatreserven offenbar schon
nach zwei Tagen restlos aufgebraucht sind. Also muß des Abends eine
köstliche Fischplatte auf Mangold das Mucki-Fiasko
einbremsen.
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Ulli |
Nochmals Ulli |
Dr. König operiert Popaj |
Übersicht Brahmroute, Anica Kuk |
Nein, Johannes hieß er
nicht, der Schöpfer dieser inhomogenen Komposition aus hellem Kalk
und dunklem Gemüse. Dabei wäre die verschlungene Linienführung
durchaus eines Brahms würdig. Aber Zeit für solche Gedankenspiele
bleibt nicht viel, denn die brüchige Einstiegslänge verlangt sofort
volle Konzentration. Die Verschneidung neben dem Schlüssel im Topo
bietet unten keine Tritte, darüber zusätzlich keine Griffe, und
schließlich überhaupt kein Fortkommen mehr. Verzweifelt deute ich
das Topo von 5c auf A0 um, und siehe da, schon steckt mein Rucksack
im Ausstiegsspalt. Und sein Träger mit ihm. Da hilft kein Horuck
sondern nur noch Zuruck. Frei schwebt ein Rucksack von geplagten
Schultern ins Spaltdepot. Jetzt nur noch den Bauch einziehen.
Tutti, alla breve: Wenn mich das Reisebüro nur nicht... Zwei Längen
weiter noch einmal den Hintern weit raushängen, der Rest ist reine
Entspannung. Bis zum Felsenfenster. Mit Aussicht. Aufs Meer.
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Geschafft! |
Rosi im Spalt |
Gipelfelsen Anica Kuk |
Felsentor am Brahm-Ausstieg |
Gleich am Gipfel! |
Peter am Gipfel |
Gegenlicht |
Ab nun dominieren nicht
die senkrechten, sondern die waagrechten Wasserrillen. Die Sonne
steht schon tief über dem Meer, als wir die Gipfelfelsen des Anica
Kuk verlassen. Jetzt aber flott von einer Stein gewordenen
Rasiermesserklinge zur nächsten gehüpft - zur nächsten gehüpft -
zur nächsten - Schwester Ulli - schnell! Wir verlieren ihn! Das
Blödeln wird dir gleich vergehen. Wer hat denn ein Taschenmesser
da? Feuerzeug zum Desinfizieren hab ich selber. Die Hautfetzen am
Rand der Wunde sollte man wegschneiden. Blutrot ertrinkt die Sonne
im Meer.
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Messerscharf |
Schwester Ulli, bitte kommen |
Sonnenuntergang |
Übersicht Velebitaski an Anica Kuk |
Und genau so zielsicher,
wie die Sonne am nächsten Morgen wieder erscheint, stehen die
Unbelehrbaren erneut im Schatten der mächtigen Nordwand.
Velebitaski. Moosig
feucht wittert sie mir finster entgegen. Nach dem zweiten
Ausrutscher stehe ich zu meinen schwachen Nerven und pfeife Peter
zurück.
Hier heute nicht mit
mir.
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Übersicht Kamasutra an Anica Kuk |
Aber es gibt ja
Alternativen. Und so lassen wir uns vom Anica Kuk in der Kunst des
Kamasutra unterweisen. Nach drei Längen in zunehmender Befriedigung
beherrsche ich schon beinahe jede Stellung - oder Verrenkung? - und
erreiche den Höhepunkt gerade als mir die Sonne zärtlich durch die
Ausstiegsrillen entgegenbrandet.
Nach einem deutlich weniger dramatischen Abstieg als gestern
vergreift sich Peter noch Hohen Sinns an Andi & Max &
Franz. Wäre doch auch gelacht, wenn sich zwischen so vielen
Bohrhaken am Kuk od Skradelin nicht doch noch ein alpiner
Sanduhr-Stand einrichten ließe - und sei es nur an der eigenen
Hose...
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Messerscharfes 6a am Kuk od Skradelin |
Der angelehnte Pfeiler
(Stup) am Westende des Anica Kuk ist wohl das bekannteste
Schmuckstück Paklenicas. Elefantenbauch. Bauch? Wieso Bauch? Die
erste Seillänge schlängelt sich eindeutig links einer tief
eingeschnittenen Pofalte hinauf. Und die zweite erfordert
arschglattes Getänzel über ebensolche Backe. Tritte und Griffe, so
man von solchen überhaupt noch zu flüstern wagt, sind mittels
Babypuder bestens markiert. Au Backe: Wenn mich das Reisebüro... Am
ersten Griff, der mehr als anderthalb Fingern Aufnahme bietet,
entlädt sich der Adrenalinstau. Die dritte Länge zieht hinauf ans
Ende der Pofalte zum - natürlich - Tropfloch. Noch eine Länge
Klemmschuhakrobatik vom Feinsten, dann ist der Pfeilerkopf
erreicht. Ruhe kehrt ein. Rundum entspringen prächtige Wände aus
üppigem Grün. In der Ferne der Hauptkamm des Velebit. Für das
makellosen Blau des Himmels sorgt eine kraftvolle Oktobersonne, die
mir auch noch ein abschließendes Bad in der Starigrader Bucht
gestattet. Und schon weiß ich wieder, warum mich das Reisebüro
vermittelt hat...
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Hose mit Sanduhr |
Anica Kuk mit Stup |
Stup |
Kletterer in Domzalski |
Felsverrückt |
Domzalski-Genuss |
Domzalski - nur 5b |